Aufregenden Zeiten. Da schlägt der Verleger der „New York Daily News“, Mortimer Zuckermann vor: „Der Kongress soll den Verlagen erlauben, ihre Web-Portale als Casinos – mit Glücksspielen und Wetten online – zu nutzen. „Das würde jede Zeitung in Amerika retten“, sagte Zuckerman der Zeitschrift „Forbes“. Zu erkennen ist die Ratlosigkeit der US-Verleger gegenüber den Herausforderungen durch das Internet.
Parallel kündigt ein Radiosender an ein Stripper-Format über den Sender zu jagen. Hallo?!
Der Manager von www.1015thepole.com, einem Sender aus Denver erklärt auf der WebSite in warmen Worten, man würde sich den Herausforderungen stellen (ride the economic roller coaster), hätte umfangreiche Marktforschung betrieben ( Hundreds of focus groups were hosted. Ten of thousands of phone interviews were conducted. A direct mail questionnaire was sent nationally to over 1.8 million radio listeners like you.) und käme zur Erkenntnis: die Hörer wollen „Classic Non Stop Stripper Hits, from the 80’s, 90’s and today.“ Die WebSite ist strippermäßig aufgemacht und gipfelt mit der „Employee Bathroom Live Webcam“.
Anyway, die Geschichte entpuppt sich als Marketing-Gag. Es steht ein Formatwechsel an und dafür braucht es Aufmerksamkeit. Wahrscheinlich wird es ein Top40-Format. Wahrscheinlich bringen die noch weitere solcher Stunts.
MAX-MEDIA ist Gesellschafter der Veranstaltung und hat einen ähnlichen STUNT schon in Virginia durchgezogen. Dort haben sie “Chinese hits”- also: „Kung Pao Radio“ veranstaltet, bevor das Top40-Format auf die Antenne ging.
Ich finde das grandios. Frech und kreativ, wie Radio eben ist. Und erlaubt sei dieses Gedankenexperiment: ein deutscher Sender beantragt ein Stripper-Format, hihi. Übrigens ist es auch völlig undenkbar, dass Spielcasinos zur Finanzierung des Privatfunks und seiner Aufsicht heran gezogen werden. Möglicherweise aber für Digital-Radio – munkelt man 😉