09.02.2016: Vorab mein Mitgefühl und Beileid für die Opfer und Hinterbliebenen des Zugunfalls am Faschingsdienstag 2016 in Bad Aibling. Ich möchte Laut geben denn dieser Unfall war absehbar. Weitere werden folgen.
Die mediale Aufarbeitung des Vorfalls beeindrucke durch gut inszenierte Bilder. Ein geschockter Verkehrsminister vor Rettungshubschraubern in den Nachrichten, der Brennpunkt in der ARD mit tastenden Expertenaussagen, der Wettlauf um die Enthüllung der Ursache…
Dabei ist die Ursache ganz einfach: es war halt eine „Störung im Betriebsablauf“ und hinter der steckt immer „menschliches Versagen“. Ob das die „Verspätete Einfahrt in den Bahnhof“ oder das „Warten auf den Lokführer“ oder (tatsächlich gehört) die Verspätung wegen „verspäteter Abfahrt“ ist. Insbesondere bei „Die Bahn“ hat sich breit gemacht die Fahrgäste einzulullen. Man meint mit wohlgeformten Tranceinduktionen die Fahrgäste im Gleis zu halten. Tatsächlich wirkt so eine Ansage aber auch einlullend auf den Ansager. Die Bahn investiert in Ausreden.
Wer Dummes quatscht wird Dummes tun.
Beispiel Neigetechnik: „… wegen Abschaltung der Neigetechnik hat der Zug Verspätung“. Naja, man hat der Sache genüge getan, hat erklärt und auch Ersatzteile bestellt (Regio-Oberfranken). Aber wegen der „verzögerten Lieferung“ und der sonstigen „Störungen im Betriebsablauf“ dauert es halt wieder länger. Der Sache wird nicht auf den Grund gegangen, den Fahrgästen wird bewußt der volle Fahrpreis abgeknöpft obwohl man weiß dass die Züge nicht pünktlich fahren können!
Das Management muss endlich Verantwortung übernehmen.
Es geht eine große Gefahr von dieser Dummpulver-Drüberschütten-Haltung aus. Die Ergebnisse kann man in Bad Aibling betrachten. Auch wenn die Züge nicht von „Die Bahn“ waren. Die eigentlichen „Störungen im Betriebsablauf“ sind die menschlichen Versager, die sich diese Haltung zu eigen machen und anstatt die Probleme zu verbessen die „Durchwurstelparolen“ fördern.
„Qualitätsoffensive“ ist auch so eine Ansage. Ich warte schon auf die Durchsage im Zug: „wegen der Qualitätsoffensive gab es Störungen im Betriebsablauf“.