Ich hatte mir Mitte der 90iger Jahre einen Baukasten der Gummimotor BO 209 Monsun (Best. Nr. 4421) von Graupner gekauft. Und der lag im Keller. Und wie es so kommt wenn man in den Himmel schaut und Thermik sucht und sich dabei über neue Projekte unterhält: mein Freund F. Söll meinte, dass er bei ebay eine Graupner Bo 105 ersteigert hat und jetzt anfängt: „… na so eine habe ich auch noch.“
Es folgte eine intensive Planungs- und Recherchephase, denn es war klar: Gummimotor und Freiflug geht gar nicht. Beim Stand der Technik heute muss ein Elektromotor rein und über 3 Achsen ferngesteuert werden. Als Clou haben wir beschlossen, ein lenkbares Bugrad einzubauen. Alles nicht wirklich problematisch, wenn man die richtigen Komponenten hat.
- Servos: 3x Robbe (6 Gramm)
- Motor: Slowflyer Motor Nano RED Edition
- Regler: Jamara Xetronic 6A
- Empfänger: Futaba R617FS 2,4 GHz
- Akku: Hacker FlightPower 350 mAh 2s 7,4V LiPo
- Spinner: Spezialanfertigung
- Spannweite: 545 mm
- Gewicht: 146 Gramm (incl. Akku) 123 Gramm (ohne Akku)
- Flugzeit: 5-10 Minuten, je nach Stil
Auf dem Baukasten bzw. der Bauanleitung steht etwas von einem „Anfängermodell“. Das ist definitiv nicht so. Die Teile passen so recht und schlecht und sind kein Vergleich zu den Laser geschnittenen modernen Balsateilen. Die Graupner-Teile sind gestanzt und das Balsa auch von recht unterschiedlicher Qualität. Besonders die Flächen sind vom Gewicht her unterschiedlich und (bei meiner besonders) verzogen. Da war schon Geduld und „Bobbelei“ erforderlich um das Modell auf die Räder zu stellen.
Die Bo 105 geht wie der Teufel. Bodenstart von einer Straße (oder wahlweise vom Autodach) ist kein Problem, das Flugbild erinnert an die BO 209 Monsun aus den 70iger-Jahren von Graupner. Der Motor zieht gut, Rollen, Looping, Turns, etc. alles kein Problem, immer vorausgesetzt man kann fliegen. Ein Anfängermodell ist die Bo 105 ganz sicher nicht. 3D geht nicht, aber das braucht es bei dem Modell auch nicht.
Ich finde, die Aktion hat sich gelohnt. Die Bastelei hat Spaß gemacht, die neue Technik ermöglicht Freude beim Fliegen. Und das Ausdenken von Lösungen und Selbermachen ist für mich irgendwie Lebensqualität. Es gibt noch Bausätze z.B.: bei ebay. Wenn du dich dran machst, Rückfragen und Erfahrungsaustausch gerne.
Hallo,
moechte meine Monsun auch modernisieren. Schwanke allerdings ob ich Quer oder Seitenruder einbaue. Beides ist wohl schon erprobt. Wie ist denn Deine Erfahrung?
Danke und Gruß
Martin
Hallo Martin,
ich würde beides einbauen, dann kannst du auch das Bugrad steuerbar machen. Für den Flug ist Querruder besser geeignet. Auf Seitenruder schiebt die kleine Monsun. Für den Bodenstart auf Asphalt ist Seitenruder dagegen hilfreich.
Viele Grüße,
Hermann
Hallo Hermann,
habe eben Deinen Artikel über die kleine Bo gelesen – prima !
Vor vielen Jahren gabs mal bei Graupner eine Bo etwas größer – so ca 1,05m – die habe ich von einem Fliegerfreund als Bruch bekommen und mit einem kleinen Plettenbergmotor und 10 Zellen 500 ausgerüstet geflogen – mit V-Leitwerk und mit Windschild als Cabrio – Orignialhaube war kaputt. Ging prima – 3 min Flugzeit – dafür volle Kanne.
Fluggewicht so 850 g – Grenzwertig – kam zum Landen immer schnell rein. Ich suche noch ein Foto – wenn ich es finde schicke ich es zeitnah.
Witzig – ich hatte als Bub auch so ein Fliegerbuch – was mich nachhaltig für das Modellflughobby gewonnen hat.
Aktuell bin ich nach längerer Zeit wieder aktiv und habe mein 15-Jahre-Bauprojekt eine ME 35 nach FMT-Bauplan endlich fertig und vor zwei Wochen eingeflogen. Spannweite 1,7 m, Gewicht 2,1 kg, Motor Hacker 30_12 xl, Akku 3 s 3200. Flugzeit ca 11 min – war elend vile Arbeit – hat sich aber gelohnt – macht prima Kunstflug – bis stehende 8.
IMG_0244.JPG – ohh – Bild geht nicht – schick ich per e-mail
Güße aus der Pfalz – Hubertus