Nürnberg, 30.06.2008, Bahnsteig 21, 16:35, Durchsage (sinngemäß): „…der IRE 16:43 nach Dresden fällt heute wegen eines Streckenproblems bei Hersbruck aus, bitte nehmen Sie den RE um 16:48 von Gleis 16 und steigen in Hersbruck um in den IRE nach Dresden…“ Neue Ansage im Bahntheater!
Mist! Die ersten Leute packen ihre Sachen und trapsen los…, die Anzeige am Bahnhof: „Zug fällt aus“ und in dem Augenblick fährt der IRE nach Dresden planmäßig vor. Was machst du denn jetzt: der Ansage glauben oder der sich materialisierenden Zugrealität. Bahnpersonal? Entmaterialisiert. Keiner da. Erneute Ansage? Krächzende Stille.
Also, rein in den Zug, vor zum Zugführer. „Fährt der Zug nach Dresden?“ Antwort: „…na, drehen Sie sich doch mal um und schauen auf die Zugzielanzeige… was steht denn wohl?“ Als geprüfter Bahnfahrer ist man den Oberlehrerton schon gewöhnt und trägt sein Sprüchlein vor von wegen Durchsage u.s.w.. Die lakonische Antwort: „…isch wees von nüscht“… dann kommt der Zugbegleiter: „neee, neee, das war gestern, hi, hi, wir fahrn, kee Ausfall“. Murmelt einer: „na hoffentlich weiß auch der Fahrdienstleiter vom Ausfall des Ausfalls“.
PS: Drei von den Fahrgästen hatten übrigens die Arschkarte gezogen. Als sie an Gleis 16 bemerkten, dass der IRE auf Gleis 21 doch gekommen war und sich auf den Rückweg machten… da waren wir schon unterwegs.